Bern, Diakonissenhaus Kapelle Oranienburg

erbaut 2008
1 Manual/Pedal, 8 Register

Manual C - g’’’
Prinzipal 8'*
Bourdon 8'
Schwebung 8’ ab c’
Oktave 4'*
Offenflöte 4'*
Quinte 2 2/3' ab c'
Oktave 2'
Pedal C-f'
Subbass 16'

* Register in Bass und Diskant geteilt bei h/c’
Koppel Man-Ped

Ausführung: Orgelbau Thomas Wälti, Gümligen 2006
Gestaltung: Thomas Wälti in Zusammenarbeit mit Loosli und Partner, Architekten, Wabern
Intonation: Jean-Marc Pittet (Orgelbau Thomas Wälti)
Einweihung: 26. November 2006

 

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Jede Orgel wird individuell gebaut, gegeben durch die unterschiedlichen Verwendungsmöglichkeiten, die gewünschte Grösse, sowie die Raumgestaltung. Das Instrument ist also eine Einzelanfertigung. In Zusammenarbeit mit der Schwesternschaft und den Architekten Loosli und Partner erarbeiteten wir verschiedene Möglichkeiten für den Orgelneubau. Die Orgel sollte sich im neu gestalteten Raum integrieren und nicht dominieren. Für uns war eine gute Position ebenso wichtig, daher wurde das Werk in eine Nische eingebaut und die Front in die durchgehende Wand integriert.
Der Klang muss auf den Raum abgestimmt sein. Dazu werden die Pfeifenmensuren nach Erfahrungswerten berechnet. Das Verhältnis von Durchmesser und Länge bestimmt die Klangfarbe. Es folgten weitere Berechnungen für die verschiedenen mechanischen Komponenten der Spiel- und Registertraktur. Danach stellten wir die Orgelteile einzeln her, um sie schlussendlich in der Werkstatt zusammenbauen. Die mechanischen Verbindungen zwischen Taste und Ventil sowie die meisten Werkteile sind aus Holz.

Das neue Instrument besitzt 8 Register auf einem Manual und Pedal. Die Register sind teilweise in Bass und Diskant getrennt, mit zwei Zügen pro Register. Dadurch ist die verhältnismässig kleine Orgel vielseitig einsetzbar. Eine Pfeifenreihe ist schwebend gestimmt und erzeugt einen besonders wirkungsvollen, feierlichen Effekt.

Die Orgel besitzt 354 Pfeifen. Davon sind 36 aus Holz, die übrigen in einer Legierung aus Zinn und Blei. Die grösste Pfeife hat eine Körperlänge von 2,4 Meter, die kleinste bloss noch 19 Millimeter. Lautstärke, Ansprache, Klangfarbe und Tonhöhe einer jeden Pfeife mussten durch den Intonateur auf den Raum abgestimmt werden. Bei der Fer-tigung einer Orgel ist sehr viel Handarbeit erforderlich. Über 1700 Arbeitsstunden waren notwendig, bis die Orgel fertig eingebaut und übergeben werden konnte.

Es freut uns besonders, dass die Schwesterngemeinschaft in Bern nun drei unterschiedliche Orgeln besitzt und dass die neue Orgel jeden Tag benutzt wird.


 

 

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